Die Kraft und die Herrlichkeit handelt vom Schicksal eines Priesters in Mexikos zur Zeit der Christenverfolgung. Dargestellt wird die Verlassenheit und Angst in einer Welt des geistigen Elend und materiellen Not.
Einerseits wird der „Verfall“ des Priesters, der Alkoholiker ist und im Rausch ein Kind zeugte, beschrieben, anderseits wie er immer mehr die Notwendigkeit seiner priesterlichen Aufgaben erkennt.
Am Ende wird der Priester durch seinen Tod zum Märtyrer und sein Verfolger zum Zweifler seiner Ideologie.
Die Beschreibung der Würde des katholischen Priestertums, die der Schnapspriester in der tiefsten Sünde erkennt macht den Roman so wertvoll.
Greene wurde einmal gefragt: Warum spielt in ihrem Werk die Sünde eine so große Rolle? Er antwortete: „Muß man nicht danach trachten, Gottes unendliche Barmherzigkeit den Menschen gegenüber ins rechte Licht zu rücken, und darf man dabei nicht eine indirekte Beleuchtungsmethode anwenden?“ Gegenfrage: „Aber ist es denn nötig, dazu so elende Menschen wie … den Schnapspriester zu benutzen? Könnte sich in ihren Romanen die Barmherzigkeit Gottes nicht an weniger sündhaften, weniger aller Güte baren Geschöpfen kundtun?“ Greene: „Wenn ich so gänzlich ins Böse verstrickt schildere, kann ich sie in ihrer ganzen Sündennot aufzeigen und begreiflich machen, wie sehr sie vom rein menschlichen Standpunkt aus verloren und von allen verlassen sind. Wenn die Barmherzigkeit Gottes vor den Augen der Nichtgläubigen strahlend erstehen soll, dann müssen sie bei den zutiefst Erniedrigten gewahr werden.“
Hier ist der Punkt, wo sich der Dichter Graham Greene als Christ erweist: Die erstaunlichen Überraschungen trostvoller Art, die er uns in seiner Dichtung zumutet, fallen immer in dem Sinne, daß Gott eben größer ist als das menschliche Herz
Gertrud von le Fort